Joël Pommerat

KREISE/VISIONEN
/Cercles/Fictions/
Aus dem Französischen von Gerhard Willert
Mindestbesetzung 3D/ 5H

Die Sehnsucht nach Glück und Erfolg verbindet die Menschen aller Zeitepochen. Doch was ist Glück? Was Erfolg? Sooft sich die Gesellschaft wandelt, werden Ideale über den Haufen geworfen und neue Normen eingeführt. Da wir Teil sind von Machtstrukturen, Abhängigkeiten und Täuschungen, liegen Glück und Erfolg nicht allein in unserer Hand.
Auf Einladung von Peter Brook schrieb Joël Pommerat „Cercles/Fictions“ als Versuch, die frontale Beziehung zum Zuschauer aufzugeben und stattdessen in eine kreisförmige Kommunikation mit vielfältigen Perspektiven zu verwandeln. So zieht der Abend Kreise vom Mittelalter in die Gegenwart und zeigt uns die Wiederkehr der immer selben Fragen: Woran glauben wir und wofür leben wir?
Ein Ritter des Spätmittelalters beweint zum Beispiel das verlorengegangene Ideal der Treue zu Gott – von nun an bestimmen die weltlichen Gesetze der Zeit und des Geldes das Leben. Eine aristokratische Familie vor dem ersten Weltkrieg stellt ihre Dienerschaft auf neue Verhältnisse ein – sie sind nun nicht mehr Teil der Familie, sondern sie werden bezahlt und sind frei. Ein reicher Mann des 21. Jahrhunderts sucht unter Obdachlosen nach einer Organspende für seinen sterbenskranken Sohn, aber zu welchem Preis?

UA: Théâtres des Bouffes du Nord 2010
DSE: Landestheater Linz 2011
Deutschlandpremiere: Düsseldorfer Schauspielhaus 2015



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