Eugen Ruge
Der General schreibt einen Brief und
erschießt seine Freundin


(Ohne Personenangabe)

Am 19. Oktober 1992 fand man den General Gerd Bastian und die Friedensaktivistin Petra Kelly tot in ihrem Reihenhaus auf. Offenbar hatte Bastian an jenem Morgen einen Brief verfasst, brach mitten im Wort ab und erschoss zuerst seine Lebensgefährtin und anschließend sich selbst. Die Motive der Tat sind bis heute ungeklärt.

Eugen Ruges postdramatisches Stück beschreibt die letzten zwei Stunden im Leben des Paares. Während Kelly noch schläft, genießt Bastian die Stille der frühen Morgenstunde und resümiert das gemeinsame Leben: ihre Panikattacken, seinen Unfall, die Einsamkeit. „Aber Ruge gaukelt nicht vor: So war es. Er entwirft ein Szenario, in dem ständig die Frage mitschwingt: Könnte es so gewesen sein? Und so ist aus dem Stück weniger die Bestands-aufnahme des Paares Bastian-Kelly geworden, als vielmehr ein Stück über die Frage: Wie macht man sich ein Bild von der historischen Realität?“ (WDR)


(UA: Theater Rampe Stuttgart 2001)




Leseprobe



Bestellen



Zurück