Eugen Ruge
Restwärme

(1H)

Bevor er zu einem Bewerbungsgespräch aufbricht, übt ein Altlinker seinen Auftritt: Ein frisches „Grüß Gott“, ein fester Händedruck, ein Lächeln. Er kennt die Regeln, er hat sich in Handbüchern Rat geholt. Doch muss er noch üben, muss seine gesellschaftspolitische Abwehrhaltung aufgeben, sich optimistisch und fröhlich präsentieren. So sehr er es auch versucht, man sieht bald, dass er es nicht schaffen wird. Er ist gescheitert, noch ehe die Haustür hinter ihm zufällt.
Ruges meistaufgeführtes Stück beschreibt die Unvereinbarkeit von äußerer Coolness und innerer Restwärme in Zeiten des Neoliberalismus.

(UA: Schauspiel Leipzig 1992)
(Hörspielproduktion ORB 1993)




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